Zu spät aufgewacht

Am 8. Spieltag war die TG Waldsee zu Gast bei den Herren des 1.FC Kaiserslautern. Damit kam es in der Schillerschule zum Duell zweier Tabellennachbarn, die beide auf eine bislang eher durchwachsene Saison zurückblicken. Zwar konnten die Betzehandballer bei diesem Heimspiel wieder auf deutlich mehr Personal zurückgreifen als bei der verdienten Niederlage in der Woche zuvor in Neuhofen, doch gab es wiederum schlechte Neuigkeiten aus dem lautrer Lazarett. Die neueste Hiobsbotschaft betrifft Lucas Kohl, bei dem unter der Woche eine Schulterverletzung festgestellt wurde, die ihn höchstwahrscheinlich für den Rest der Saison zum Zusehen zwingt. Daher auch an dieser Stelle noch einmal gute Besserung, Lucas!

Betreut wurde der FCK bereits zum zweiten Mal von Patrick Krüger,  dem nächsten Langzeitverletzten, der während seiner Zwangspause für etwas Entlastung von Spielertrainer Marc Zimmer sorgt. Da der „Interimsbetreuer“ derzeit noch an seinem ersten Punktgewinn arbeitet, kam ihm das Duell auf Augenhöhe also eigentlich gerade recht. Doch leider verschliefen seine Mannschaftskollegen auf dem Spielfeld die erste Halbzeit der Partie völlig und die Gäste aus Waldsee konnten sich einen komfortablen Vorsprung erarbeiten (2:6, 5:9, 8:13). Vor allem offensiv fehlte es dem Spiel des FCK an Struktur. Zu allem Überfluss zeigte sich der Torhüter der Gäste an diesem Tag auch noch gut aufgelegt, so dass die wenigen klaren Chancen des FCK ebenfalls liegengelassen wurden. Zum Halbzeitpfiff wurde der lautrer Pechsträhne dann in besonders kurioser Weise die Krone aufgesetzt: Zwar fiel das letzte Tor von Waldsee klar nach dem Halbzeitpfiff durch die Zeitnehmer -was die Zeitnehmer auf direkte Nachfrage des Schiedsrichters auch bestätigten- doch der Referee wertete die Aktion trotzdem als regulären Treffer. Dadurch ging es mit 8:15 in die Kabine – ein leistungsgemäßes Ergebnis zu diesem Zeitpunkt.

Vielleicht waren es gerade die besonderen Umstände des letzten Treffers, die die Betzehandballer noch einmal anstachelte, denn nach Wiederanpfiff zeigte sich die Mannschaft mit einer völlig neuen Einstellung. Mit Moral und Einsatz stemmte sich das Team gegen die drohende Niederlage und konnte den Vorsprung der überwiegend jungen Truppe aus Waldsee immer wieder verkürzen. Auch die Konsequenz und Effektivität im Abschluss fand der FCK mit zunehmender Spieldauer wieder. Auf der anderen Seite konnte die Gästeoffensive kaum noch Akzente setzen. Gerade einmal 7 Tore erzielte Waldsee nach Wiederanpfiff aus dem Spiel heraus. Dass das Aufbäumen trotzdem nicht belohnt wurde, lag auch an der einseitigen Verteilung an Strafzeiten (7:2) und Siebenmeter (9:2) im zweiten Spielabschnitt. So wurde die Aufholjagd der Lautrer ein ums andere Mal (18:22, 22:25) in entscheidenden Momenten gestoppt. Letztendlich war es eine doppelte Unterzahl (davon eine doppelte 2-Minuten Strafe) 5 Minuten vor Spielende, die die Niederlage der Betzehandballer besiegelte und den Gästen die Gelegenheit gab, Ergebniskosmetik für den Endstand zu betreiben. Das Ergebnis von 23:30 wird dem Verlauf der zweiten Halbzeit jedenfalls nicht gerecht, auch wenn die Niederlage des FCK auf Grund der desolaten ersten Hälfte verdient ist.

Bei den engen Duellen in der diesjährigen Runde darf es sich keine Mannschaft erlauben, noch einmal eine Halbzeit derart zu verschlafen wie der FCK an diesem Wochenende. Für das nächste Auswärtsspiel in Schifferstadt heißt es also: Anknüpfen an der Leistung, die man in den zweiten 30 Minuten gezeigt hat. Sollte es den Spielern gelingen die positiven Ansätze aus der zweiten Hälfte mit in die nächste Partie zu nehmen, werden sie noch andere Offensivreihen vor Probleme stellen.

 

FCK: Kamyschnikow (7), Laubscher (6/1), Zimmer (3), F. Kaufmann (3), Bosse (2), Fruth (1), D.Kaufmann, Dorn, Stumm, Weyer, Neumann (Tor), Forster (Tor)

Waldsee: J. Jungkind (4/8), Gerdon (7), Leidner (3), Dattge (3), Kohl (1), S.Jungkind (1), Knörrisch (1), Essig (1), Käfer (1), Willersinn, Tehranian, Weiß, Hübel (Tor), Claus (Tor)

 

 

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